Bericht über die Konferenz des Schiller-Instituts: Krieg – oder Frieden durch ein Neues Paradigma?

Die Internetkonferenz des Schiller-Instituts am 9.4. war eine außergewöhnliche Demonstration jener Zusammenarbeit aller Nationen und Kulturen, die erforderlich ist, um die derzeitige Bedrohung der Zivilisation, vielleicht die größte aller Zeiten, zu bewältigen. Führende Vertreter aus den USA, Europa, Rußland, China, Indien, Südafrika und Südamerika – allen voran der Botschafter der Russischen Föderation in den Vereinigten Staaten – sprachen über den „perfekten Sturm“, dem die Menschheit ausgesetzt ist: die militärische und wirtschaftliche Konfrontation der Atommächte, der hyperinflationäre Zusammenbruch des dollarbasierten Finanzsystems, eine anhaltende Pandemie und der kulturelle Niedergang in ein neues finsteres Zeitalter. Trotz unterschiedlicher Auffassungen zu einzelnen Themen waren sich alle Redner darin einig, daß nur ein totaler Systemwechsel, eine neue internationale Sicherheits- und Entwicklungsarchitektur, wie sie der Westfälische Friede von 1648 darstellt, den Zusammenbruch umkehren und den notwendigen Prozeß zur Schaffung einer neuen Ära des Weltfriedens durch Entwicklung einleiten kann.

Wir geben im folgenden einen kurzen Überblick über die Veranstaltung, empfehlen unseren Lesern jedoch, sich die Videos auf den Webseiten des Schiller-Instituts (SI) anzusehen (ein vorläufiges Programm der vier Konferenzabschnitte hatten wir letzte Woche veröffentlicht). Die Texte vieler Reden werden demnächst in verschiedenen Sprachen veröffentlicht.

Die Initiatorin der Konferenz, Helga Zepp-LaRouche, eröffnete die Plenarsitzung mit der Feststellung, daß die gegenwärtige Gefahr eines Atomkrieges nicht erst mit der russischen Militäroperation in der Ukraine begann. Wie ihr verstorbener Ehemann Lyndon LaRouche immer betont habe, liege die tiefere Ursache des Krieges im unvermeidlichen Zusammenbruch des transatlantischen Finanzsystems und des Neoliberalismus, womit das Ende der Machtstrukturen der derzeitigen Eliten drohe. Davon ausgehend gab sie einen Überblick über die Entwicklung der Beziehungen zwischen der NATO und Rußland seit dem Fall der Berliner Mauer 1989.

Heute sei klar, daß die von Großbritannien und den USA durchgesetzte „unipolare Welt“ weltweit zu enormer Armut führe, weshalb bald eine Milliarde Menschen vom Hungertod bedroht sein könnte – ein eklatantes moralisches Versagen. Doch es entstehe ein neues System mit Mächten außerhalb der transatlantischen Welt im Mittelpunkt. Angetrieben von den illegalen Wirtschaftssanktionen planten Rußland, China, Indien u.a. nun ein neues Währungssystem. Zepp-LaRouche warnte jedoch, wir müßten darauf hinarbeiten, daß die USA und Europa sich dem neuen System auf der Basis von Frieden durch Entwicklung anschließen, statt weiter die bankrotten Finanzinstitute zu verteidigen.

Der Botschafter der Russischen Föderation in den USA, Anatoli Antonow, legte in seiner Rede die Sicht Moskaus auf die gegenwärtige gefährliche Konfrontation zwischen USA, NATO und Rußland dar. Man dürfe die Krise nicht auf die Ukraine-Frage reduzieren, sondern müsse die Wurzel des Problems betrachten. Eine Zusammenfassung seiner Rede finden Sie hier.
In den folgenden vier Meldungen berichten wir über die weiteren Beiträge der verschiedenen Konferenzabschnitte.

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