Bankenkrise? Bankentrennung ist der einzige Ausweg

Zehn Jahre nach Ausbruch der Weltfinanzkrise haben die transatlantischen Eliten ihren Kurs nicht geändert, sondern die Krise noch verschärft. Sie hätten eine strikte Bankentrennung einführen und den Berg an Spekulationsschulden abschreiben müssen, statt dessen stützten sie die bankrotten Banken, und die EU zerstört mit ihrer Austerität ganze Volkswirtschaften.

So beginnt 2017 wieder mit einer neuen, nominell „italienischen“ Bankenkrise. Geschäftsbanken sitzen auf faulen Krediten an Geschäfts- und Privatkunden. Während Banken sich früher zusammen mit dem Kunden bemühten, kritische Phasen durchzustehen, wenn etwa ein Unternehmenskredit 90 Tage im Rückstand war, müssen die Banken heute diesen Kredit als faul einstufen und finanzielle Forderungen eintreiben, auch wenn das Unternehmen über Sachwerte verfügt.

Exemplarisch ist Monte dei Paschi di Siena (MPS), die älteste Bank der Welt. Die Krise entstand durch Schulden im Investmentgeschäft der MPS und verschärfte sich durch ausstehende Kundenkredite, insgesamt derzeit 47 Mrd.€.

Das große Problem war der Kauf der Antonveneta Bank von der Santander Bank 2008, offiziell für 9 Mrd.€, aber mit 19 Mrd.€ Gesamtkosten. Zur Vertuschung der Schulden kaufte MPS Derivate, was die Schulden noch erhöhte. MPS wurde faktisch geopfert, um Santander zu retten, die in einer unhaltbaren Lage war, nachdem sie selbst ABN-Amro gerettet hatte.

Verantwortlich dafür ist ein Mann: EZB-Chef Mario Draghi, früher Chef der italienischen Zentralbank und des Finanz-Stabilitäts-Forums. Draghi genehmigte 2008 den Antonveneta-Kauf gegen den Rat der Aufsichtsabteilung der Zentralbank. Zudem machte er bei der Genehmigung falsche Angaben zu den Kosten der Übernahme.

Derselbe Draghi bedrängt jetzt die MPS, im „Bail-In“ Kleinanleger zu enteignen – die Käufer ebenjener Anleihen, die er MPS zur Deckung des Antonveneta-Kaufs genehmigte. Jetzt sollen 40.000 kleine Anleger für die Fehler Draghis und seiner Kumpane bestraft werden.

Die italienische Regierung verstaatlicht die MPS und verspricht, die Kleinanleger nicht zur Kasse zu bitten, die EZB und die deutsche Regierung beharren auf einem Bail-in. Falls Rom nachgibt, wären die Folgen ruinös.

Das viel größere Problem aber sind die Deutsche Bank mit ihren 45-Bio.€-Derivateportfolio und andere faktisch bankrotte Banken, die von der EZB mit einer Verlängerung des Liquiditätspumpens bis Ende 2017 gestützt werden. Diese Situation ist untragbar, und wenn Nationen überleben wollen, müssen sie ihren Finanzsektor mit einer Bankentrennung sanieren, bevor es zu einer unkontrollierten Explosion kommt.

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