Ausnahmsweise hat Josep Borrell Recht
Der Chefdiplomat der Europäischen Union, Josep Borrell, hat am 12.2. vorgeschlagen, daß US-Präsident Biden, wenn er ehrlich denkt, daß Israels Reaktion auf den Hamas-Angriff vom 7. Oktober „übertrieben“ ist, wie er letzte Woche zitiert wurde, die Waffenlieferungen an Israel stoppen sollte. Borrell sagte in Brüssel vor Reportern: „Aber lassen Sie uns logisch sein. Wie oft haben Sie die prominentesten Staats- und Regierungschefs und Außenminister in aller Welt sagen hören: ,Es werden zu viele Menschen getötet‘? … Nun, wenn man überzeugt ist, daß zu viele Menschen getötet werden, dann sollte man vielleicht weniger Waffen liefern, um zu verhindern, daß so viele Menschen getötet werden. Ist das nicht logisch?“
Auf der Münchner Sicherheitskonferenz warnte Borrell dann, wenn die UNO gezwungen wäre, ihre Arbeit im Westjordanland aufzugeben, „könnten wir am Vorabend einer noch größeren Explosion stehen“. Es könne keine militärische Lösung des Konflikts geben. „Die Hamas ist eine Idee, und eine Idee kann man nicht töten“, sagte er. „Man muß eine Alternative anbieten, die besser ist.“
Bei solch unverblümten Äußerungen rechnet Borrell vielleicht nicht damit, ein zweites Mandat als außenpolitischer Chef der EU zu erhalten, wenn nach der Europawahl im Juni eine neue Kommission ernannt wird.