Atomkriegsgefahr wird Thema bei der US-Präsidentschaftswahl
Der ehemalige UN-Waffeninspekteur und Friedensaktivist Scott Ritter sprach am 20.9. bei der wöchentlichen Zoom-Konferenz der Internationalen Friedenskoalition (IPC) eine dringende Warnung aus: Wenn Premierminister Starmer Präsident Biden überzeugt hätte, der Ukraine die Zerstörung von Zielen im Inneren Rußlands zu gestatten, dann hätte das wahrscheinlich eine nukleare Antwort Rußlands hervorgerufen (vgl. SAS 38/24). „Hätte Biden unterschrieben, dann wäre der Krieg noch in derselben Nacht ausgebrochen“, und schon am nächsten Tag, Samstag, den 14. September, hätte es Atomschläge geben können. Moskau wisse, daß Langstreckenraketen nur unter Anleitung und Kontrolle der NATO eingesetzt werden können, weshalb dies eine Kriegserklärung der NATO bedeuten würde. „Am Samstag wären wir alle fast gestorben“, so Ritter.
Jetzt sei Atomkrieg ein Thema bei der US-Präsidentschaftswahl, da Donald Trump vor der Gefahr warnt. Ritter betonte: „Ob Sie Trump unterstützen oder nicht, Sie müssen sicherstellen, daß Ihr Kandidat auf die Forderung reagiert, daß er oder sie sich gegen einen Krieg ausspricht. [Die grüne Kandidatin] Jill Stein muß unter Druck gesetzt werden; Kamala Harris muß unter Druck gesetzt werden. Jeder Kandidat muß reagieren.“
Die Briten behaupten stur, Präsident Putin bluffe nur, wenn er vor schlimmen Folgen warnt, falls Rußlands Sicherheit bedroht ist. Ritter hält dagegen, daß unser aller Überleben davon abhängt, die Amerikaner gegen die Politik ihrer Biden-Regierung zur „Schwächung Rußlands“ zu mobilisieren.
Trump hat in den letzten Wochen viel offener über die Gefahr gesprochen. Bei einer Bürgerversammlung in Pennsylvania am 4.9. sagte er, unter Biden-Harris „sind wir auf dem Weg in das Terrain des Dritten Weltkriegs…“ Die Wähler sollten sich darüber mehr Sorgen machen als über die „globale Erwärmung“. Bei einer Versammlung in Detroit am 17.9. warnte er, ein Atomangriff „stellt die größte Bedrohung für die Welt dar, nicht nur für Michigan, für die ganze Welt, und wenn das passiert, wird Sie der Automobilbau nicht mehr besonders interessieren“.
Am selben Tag befaßten sich Trumps Sohn Donald Trump jun. sowie Robert F. Kennedy jun. in einem aufsehenerregenden gemeinsamen Gastkommentar in The Hill mit dem Thema. Sie beginnen mit einem Aufruf zu Verhandlungen zur Beendigung des Ukraine-Krieges: „Zu einer Zeit, in der sich die amerikanische Führung darauf konzentrieren sollte, einen diplomatischen Ausweg aus einem Krieg zu finden, der niemals hätte stattfinden dürfen, verfolgt die Biden-Harris-Regierung stattdessen eine Politik, die Rußland als Kriegshandlung interpretieren wird. Angriffe mit Langstreckenraketen auf Rußland würden mit den Worten von Wladimir Putin ,bedeuten, daß die NATO-Staaten – die Vereinigten Staaten und die europäischen Länder – sich im Krieg mit Rußland befinden‘. Es ist höchste Zeit, diesen Konflikt zu deeskalieren. Das ist wichtiger als alle politischen Fragen, über die unser Land streitet. Ein Atomkrieg wäre das Ende der Zivilisation, wie wir sie kennen, vielleicht sogar das Ende der Menschheit.“ Sie warnen: „Wir müssen jetzt verlangen, daß Harris und Präsident Biden ihre wahnsinnige Kriegsagenda rückgängig machen und direkte Verhandlungen mit Moskau aufnehmen.
Auch die ehemaligen demokratischen Präsidentschaftskandidaten Tulsi Gabbard und Dennis Kucinich haben in den letzten Wochen ähnlich eindringlich gewarnt.