Zepp-LaRouche fordert Blockfreie auf: Nutzt eure Macht, um Geopolitik und Kolonialismus zu besiegen

Die Gründerin des Schiller-Instituts, Helga Zepp-LaRouche, nahm am 11.11. online an einer einwöchigen internationalen Konferenz in Indonesien teil, die sich mit dem Kampf der Bewegung der Blockfreien für Frieden, Gerechtigkeit und Wohlstand in der Welt 66 Jahre nach ihrer Gründung in Bandung befaßte. Die Konferenz mit dem Titel „Bandung-Belgrad-Havanna in globaler Geschichte und Perspektive: welche Träume, welche Herausforderungen, welche Projekte für eine globale Zukunft“ fand vom 7.-13.11. in vier indonesischen Städten statt und endete in Bali, zwei Tage vor dem G20-Gipfel auf der Insel.

Zepp-LaRouche betonte in ihrer Rede, die Bewegung der Blockfreien Staaten (NAM) sei derzeit wahrscheinlich die „wichtigste Kraft auf dem Planeten“, um der Geopolitik ein Ende zu setzen, und nur diese Beendigung der Geopolitik könne einen atomaren Weltkrieg verhindern, der die Zivilisation auslöschen würde.

Die NAM vertrete mit ihren Mitgliedern und Beobachtern mehr als 6,5 der 8 Milliarden Menschen auf der Welt und damit eindeutig die Mehrheit. Zudem verleihe ihre Geschichte ihr die Autorität, jetzt global zu intervenieren. Die Blockfreien wurden 1955 in Bandung von führenden Nationen Afrikas und Asiens gegründet, die den Kolonialismus beenden und keinem „Block“ angehören wollten.

Zepp-LaRouche sagte weiter, der grundlegende Konflikt auf der Welt bestehe nicht zwischen „Demokratien“ und „Autokratien“, sondern zwischen den Kräften, die „die koloniale Ordnung aufrechterhalten wollen“, d.h. dem neoliberalen Finanzsystem, das sich jetzt in der Endphase seines Zusammenbruchs befinde, und den Ländern insbesondere des Globalen Südens, die für ihr Recht auf wirtschaftliche Entwicklung kämpfen.

Vor diesem Hintergrund schlug sie vor, daß eine Gruppe blockfreier Nationen auf dem G20-Treffen „die Notwendigkeit einer sofortigen Reorganisation des bankrotten Weltfinanzsystems auf den Tisch bringt“. Und wenn die G20 dies nicht aufgreift, was wahrscheinlich sei, müsse die NAM „eine baldige Gelegenheit finden, es auf die Tagesordnung zu setzen“, etwa durch eine Dringlichkeitsversammlung der UNO. „Aber Sie müssen Ihre Stimme erheben, denn wir haben es hier mit einer unglaublichen Gefahr für die gesamte Zivilisation zu tun.“

Viele Konferenzteilnehmer brachten die revolutionäre Stimmung zum Ausdruck, die sich im Globalen Süden ausbreitet, da die imperiale „regelbasierte Ordnung“ zusammenbricht und die Bemühungen um den Aufbau einer gerechteren Wirtschaftsordnung zunehmen. Während einige dafür plädierten, daß die Entwicklungsländer den Westen vergessen und ein System ohne den US-Dollar aufbauen sollten, betonte Zepp-LaRouche, in jedem System, das auf Blöcken basiert und nicht integrativ ist, werde die Saat des Krieges aufgehen. Deshalb sollte die NAM den westlichen Staaten helfen, zu verstehen, daß es auch in ihrem Interesse ist, eine neue internationale Architektur zu schaffen, die wirtschaftliche Entwicklung für alle fördert.

Zepp-LaRouche verfaßte auch einen längeren Artikel für ein Buch, das zu der Konferenz erschien.

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