Wirtschaftliche Entwicklung Afghanistans ist eine riesige Chance für die Welt

Helga Zepp-LaRouche fordert in ihrem Artikel, die vielen bereits geplanten Projekte für moderne Verkehrsverbindungen in und durch Afghanistan sofort umzusetzen und in eine Entwicklungsperspektive einzubinden. Natürlich stellten sie an gesichts der zerklüfteten Geographie des Landes erhebliche technische Herausforderungen dar, „aber die gemeinsame Vision der Überwindung der Armut und Unterentwicklung, verbunden mit der Expertise und Zusammenarbeit der besten Ingenieure Chinas, Rußlands, der USA und Europas kann im übertragenen Sinne wirklich Berge versetzen. Die Kombination von Weltbank, AIIB, New Development Bank, New Silk Road Fund und nationaler Kreditgeber kann die notwendigen Kreditlinien zur Verfügung stellen.“

Eine solche Entwicklungsperspektive bedeute auch für die Landwirtschaft „eine Alternative zur Drogenproduktion. Über 80 % der weltweiten Opiumproduktion kommen aus Afghanistan, rund 10 % der dortigen Bevölkerung ist gegenwärtig abhängig… Die Verwirklichung einer Alternative zum Drogenanbau liegt im fundamentalen Interesse der ganzen Welt.“

Und die COVID-19-Pandemie habe dramatisch „unterstrichen, daß der Aufbau von modernen Gesundheitssystemen in jedem einzelnen Land dieser Erde erforderlich ist, wenn verhindert werden soll, daß die vernachlässigten Länder zu Brutstätten immer neuer Mutationen werden und so alle bisher unternommenen Anstrengungen permanent zunichte machen“. Der Bau moderner Krankenhäuser, die Ausbildung von Ärzten und Pflegepersonal und die notwendigen infrastrukturellen Voraussetzungen lägen daher ebenso im Interesse aller politischen Gruppierungen in Afghanistan und aller Länder der Region wie auch der „entwickelten“ Länder.

Sie schließt: „Aus all diesen Gründen ist die künftige Entwicklung Afghanistans eine Wegscheide für die ganze Menschheit. Sie ist zugleich eine perfekte Demonstration für die Chance, die in der Anwendung des Kusanischen Prinzips der Coincidentia Oppositorum, des Ineinsfalls der Gegensätze, liegt. Denn auf der Ebene der Widersprüche der vermeintlichen Interessen aller betroffenen Nationen – Indien/Pakistan, China/USA, Iran/Saudi-Arabien, Türkei/Rußland – gibt es keine Lösungen.

Betrachtet man hingegen die gemeinsamen Interessen aller -die Überwindung des Terrorismus und der Drogenplage, den dauerhaften Sieg über die Gefahren von Pandemien, die Beendigung der Flüchtlingskatastrophe –, dann ist die Lösung offensichtlich. Der wichtigste Aspekt aber ist die Frage, wohin wir als Menschheit uns entwickeln, ob wir weiter in ein finsteres Zeitalter abstürzen und potentiell sogar unsere Existenz als Gattung riskieren wollen, oder ob wir gemeinsam ein menschliches Jahrhundert gestalten wollen. In Afghanistan gilt mehr als irgendwo anders auf der Welt: Der neue Name für Frieden heißt Entwicklung!“

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