Wird es den USA ergehen wie dem Sowjet-Imperium?

Das kommende G7-Treffen und der Biden-Putin-Gipfel in Genf am 16.6. markieren eine Phase, in der die transatlantische Kriegsfraktion einige Zugeständnisse erwägt (etwa bei Nord Stream 2), um die westlichen Partner nicht ganz zu entfremden und die Lage unter Kontrolle zu behalten. Doch die strategische Gesamtdynamik hat sich nicht geändert.

Der russische Präsident Putin seinerseits sagte am 4.6. am Rande des Petersburger Wirtschaftsforums vor Reportern, als ehemaliger Bürger der Sowjetunion erinnerten ihn die Vereinigten Staaten heute an das Sowjet-Imperium vor dem Zusammenbruch. „Das Problem von Imperien ist, daß sie denken, sie seien so mächtig, daß sie sich kleine Ungereimtheiten und Fehler leisten könnten“, sagte er. „Aber die Probleme türmen sich immer weiter auf. Und irgendwann sind sie nicht mehr in der Lage, mit ihnen fertig zu werden. Und die Vereinigten Staaten gehen jetzt den Weg der Sowjetunion, und ihr Gang ist stetig und selbstsicher.“ Als Beispiel für den falschen Kurs Washingtons verwies der Präsident auf die Folgen der US-Sanktionen, die zu einer „Ent-Dollarisierung“ und Fragmentierung der Weltwirtschaft führten.

Doch die US-Regierung scheint für diese Realität blind zu sein, wie Präsident Bidens Gastbeitrag in der Washington Post vom 6.6. zeigt. Derweil leidet das transatlantische Finanzsystem unter massiver Arbeitslosigkeit, bläht sich rasant auf und droht einzustürzen. Die Regierungen der USA und Europas haben keinen großen „Marshall-Plan“ zum Wiederaufbau der Infrastruktur zur Erholung von der Pandemie beschlossen, sie haben die Spitzenposition in der Energieforschung und in der Dynamik der Weltraumforschung verloren; faktisch haben sie überhaupt keine produktiven Arbeitsplätze geschaffen, sondern verteilen lediglich Hilfsgelder, wofür sie enorme Mengen neuer Staatsschulden aufnehmen, und sie leiten eine „grüne Wende“ ein, die verheerende Auswirkungen auf Produktion und Lebensstandard haben wird.

Das kommende Webinar des Schiller-Instituts am 26.–27.6. „Für das Gemeinwohl aller statt dem Nutzen Weniger!“ wird sich mit diesen Problemen und mit den notwendigen Lösungen befassen. Anmeldung unter https://schillerinstitute.com/de/.

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