US-Oberst im EIR-Interview: Über Krieg oder Frieden wird in Washington entschieden, nicht in Kiew

In einem Interview mit EIR am 26.4. widerlegte Oberst a.D. Richard Black eindringlich die häufige Behauptung der Kriegsfraktion, die Russen begingen in der Ukraine angeblich schreckliche Kriegsverbrechen wie vor einigen Jahren im syrischen Aleppo. Black, ehemaliger Leiter der Strafrechtsabteilung der Armee im Pentagon und ein echter „amerikanischer Patriot“, wie er betont, entlarvt seit Jahren die im Westen verbreiteten Lügen über den Krieg in Syrien und hat Aleppo, Damaskus usw. persönlich besucht. Er erklärt in dem Interview nochmals, die USA hätten wissentlich Al-Kaida bewaffnet und als Stellvertreterkräfte eingesetzt, um die Assad-Regierung in Syrien durch terroristische Operationen zu stürzen.

Rußland sei hinsichtlich der Beteiligung an Kampfhandlungen in Syrien „extrem zurückhaltend“ gewesen, es habe auf Ersuchen der rechtmäßigen Regierung Luftstreitkräfte bereitgestellt, um die Terroristen zu stoppen, aber keine nennenswerten Kampftruppen eingesetzt. Die USA dagegen hätten in Syrien die Kornkammer im Nordosten und die Ölvorkommen illegal besetzt. Aleppo sei von den Terroristen völlig zerstört worden, bevor die Russen überhaupt in Syrien ankamen.

Zur US-Politik gegenüber Rußland betonte Oberst Black, nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion und dem Ende des Warschauer Pakts hätte die NATO aufgelöst werden müssen. Die USA verfolgten jedoch eine politisch-militärische Strategie der Ausweitung ihres Imperiums (im Bündnis mit den Briten). Sie hätten es im Nahen Osten versucht und täten es jetzt in Eurasien.

Aus Oberst Blacks Sicht entschied sich Wladimir Putin notgedrungen, Truppen in die Ukraine zu schicken, nachdem die ukrainische Armee eine riesige Streitmacht mobilisiert hatte, die kurz davor stand, in die Donbaß-Republiken einzumarschieren. Als Faustregel gelte, daß eine Invasionsmacht dreimal so viele Kräfte – Panzer, Flugzeuge, Truppen usw. – haben muß wie das Land, in das sie einmarschiert, aber die russischen Streitkräfte setzten nur 160.000 Mann ein, gegenüber 250.000 der Ukraine. Rußland greife die Stadt Kiew nicht direkt an und bombardiere auch keine zivile Infrastruktur wie Strom- und Wasserversorgung, Eisenbahnen usw., obwohl es den Luftraum beherrscht und dies tun könnte. Sein Ziel sei die Befreiung des Donbaß.

Washington interessiere sich nicht für die Ukraine oder ihre Menschen, es gehe um Rußland. Zudem ist für ihn klar, daß „die Entscheidung über Frieden oder Krieg“ in Washington und nicht in Kiew fällt. Die USA würden den Krieg fortsetzen, „indem sie die Ukrainer als Stellvertreter benutzen“, bis „zum Tod des letzten Ukrainers“.

Der Vorschlag zweier US-Senatoren, Rußland mit einem Atomangriff zu drohen, sei „absolut verrückt“. Black beschrieb, welche totale Zerstörung amerikanischer Städte ein thermonuklearer Krieg bedeuten würde. Wegen der Ukraine einen Weltkrieg zu beginnen, wäre Wahnsinn.

Auf die Frage, ob die amerikanischen Bürger für die Forderung des Schiller-Instituts nach einem neuen Westfälischen Frieden und einer neuen Sicherheits- und Entwicklungsarchitektur gewonnen werden können, antwortete er, leider herrsche in den US-Medien totale Zensur. Er stimmte aber zu, daß die akute Gefahr zusammen mit dem nahen hyperinflationären Zusammenbruch des Finanzsystems den notwendigen Schock auslösen kann, um die Menschen aus ihrer Fantasiewelt zu holen.

Das Video wird derzeit in verschiedenen Sprachen synchronisiert, Sie finden es unter:

https://schillerinstitute.com/blog/2022/04/26/video-col-richard-black-u-s-leading-world-to-nuclear-war/

Print Friendly, PDF & Email