Saudisch-Afrikanischer Gipfel fokussiert auf wirtschaftliche Entwicklungspotentiale

Am 10.11. fand in der saudi-arabischen Hauptstadt Riad das erste Saudisch-Afrikanische Gipfeltreffen statt. Hauptziel war es, Möglichkeiten der Zusammenarbeit für die wirtschaftliche Entwicklung des afrikanischen Kontinents zu finden. Die Veranstaltung ist ein Beispiel für das neue Paradigma der Zusammenarbeit im Globalen Süden unter Führung der BRICS (Brasilien, Rußland, Indien, China, Südafrika). Gastgeber Saudi-Arabien soll im Januar Mitglied der Gruppe werden, ebenso wie Ägypten und Äthiopien, die auch an dem Gipfel teilnahmen.

Ein wichtiges Gesprächsthema war angesichts der aktuellen Lage natürlich die Gaza-Krise. Der saudische Kronprinz Mohammed Bin Salman erklärte: „Wir verurteilen die militärischen Angriffe auf den Gazastreifen, die Angriffe auf Zivilisten und die Verstöße der israelischen Besatzungsbehörden gegen das Völkerrecht.“ In seiner gemeinsamen Erklärung forderte der Gipfel ein Ende der Militäroperationen in den besetzten palästinensischen Gebieten und den Schutz der Zivilbevölkerung sowie ein Ende der Besatzung und die Errichtung eines palästinensischen Staates in den Grenzen von 1967 mit Ostjerusalem als Hauptstadt, wie die saudische Presseagentur SPA berichtete.

Unter den Spitzenvertretern der 50 teilnehmenden Länder waren die Präsidenten von Nigeria, Kenia, Sambia, Dschibuti, Eritrea, Gabun, Malawi, Südafrika und Mauretanien, die Ministerpräsidenten von Marokko, Äthiopien und Niger, die Außenminister von Mali und Ägypten sowie der Sprecher der Übergangsnationalversammlung von Burkina Faso.

Prinz bin Salman erklärte, der saudische König habe sich verpflichtet, über 10 Jahre mehr als 1 Mrd.$ in Entwicklungsprojekte in Afrika zu investieren. Saudi-Arabien ist bereits in 54 afrikanischen Ländern engagiert und hat dort mehr als 45 Mrd.$ investiert. Darüber hinaus will es im Rahmen seines Plans „Vision 2030“ zur Umgestaltung der Wirtschaft bis Ende des Jahrzehnts ca. 25 Mrd.$ in den Kontinent investieren. Bis 2030 werden saudische Exporte nach Afrika im Wert von 10 Mrd.$ finanziert und versichert, und der Saudische Entwicklungsfonds finanziert Projekte mit etwa 5 Mrd.$, meldete SPA. Während des Gipfels wurden über 50 Abkommen und Vorverträge in verschiedenen Bereichen unterzeichnet, darunter Tourismus, Energie, Finanzen, Bergbau und Logistik.

Die Teilnehmer beschlossen die Einrichtung von vier Arbeitsgruppen, um die Zusammenarbeit zwischen Saudi-Arabien und Afrika zu verbessern und zu konsolidieren. Die erste wird sich mit politischen, sicherheitspolitischen und militärischen Fragen wie dem Kampf gegen Extremismus und Terrorismus befassen, die zweite mit wirtschaftlichen Fragen, Entwicklung, Handel und Investitionen, die dritte mit kulturellem Austausch, Bildung und zivilgesellschaftlicher Kommunikation und die vierte mit dem menschlichen Element und dem Gesundheitswesen.

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