Prominente Berichterstattung über Kabuler Ibn-Sina-Konferenz in Italien

In der letzten Ausgabe berichteten wir über die erfolgreiche Konferenz für den Wiederaufbau Afghanistans, die vom Ibn Sina Forschungs- und Entwicklungszentrum vom 6.-8.11. in Kabul veranstaltet wurde. Ein Korrespondent der italienischen Tageszeitung Il Fatto Quotidiano, der an der Konferenz teilnahm, hat am 19.11. darüber berichtet. Er beschreibt die Realität des neuen Afghanistans ganz anders als die parteiischen Mainstream-Medien und konzentriert sich auf die Unterschiede zwischen der neuen Generation der Taliban-Führung, die auf wirtschaftlichen und sozialen Fortschritt zielt, und der traditionalistischen alten Generation.

Il Fatto ist die siebtgrößte Tageszeitung Italiens (Papier- und digitale Auflage zusammengenommen), daher ist der Bericht ein wichtiger Durchbruch für die Bemühungen des Schiller-Instituts, eine Brücke zwischen den neuen afghanischen und asiatischen Realitäten und dem Westen zu schlagen und dem anglo-amerikanischen Bestreben, die Welt in Blöcke aufzuteilen, entgegenzuwirken.

Der Autor Stefano Citati beschreibt die Atmosphäre in Kabul außerhalb und innerhalb der Konferenz, es habe dort „wenig Burkas und viele Handys“ gegeben. Außerdem sei es vielversprechend für die Emanzipation, daß viele Frauen auf der Konferenz anwesend waren.

„Vor einigen Tagen fand in Kabul eine vom Schiller-Institut und Vertretern der großen afghanischen Gemeinschaft in Deutschland organisierte Konferenz statt, die das Regime zu den Prioritäten – insbesondere den wirtschaftlichen – inspirieren sollte, die das Land aus der Isolation herausführen können und es ihm ermöglichen, sich aus der endemischen Armut zu befreien. Zahlreiche Regierungsmitglieder erschienen mit einer großen weiblichen Gefolgschaft, die den Konferenzsaal füllte und lästige Selfies mit Smartphones machte, die niemandem mehr verboten sind…“

Nach einer langen Einleitung über die letzten 50 Jahre der Geschichte Afghanistans und gerade eben zitierten Bemerkungen berichtet Citati über den Konferenzbeitrag des ehemaligen Direktors des UN-Büros für Drogen- und Verbrechensbekämpfung, Pino Arlacchi. Arlacchi schlug eine Geberkonferenz vor, die 100 Mio.$ über fünf Jahre aufbringt, damit etwa 500.000 Landwirte anstelle von Schlafmohn andere Produkte anbauen können, was spontan begrüßt wurde. Ein weiteres wichtiges Thema war der Kusch-Tepa-Kanal in Nordafghanistan, die 285 km lang sein und eine halbe Million Hektar Wüste in Ackerland verwandeln soll.

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