Pointierte Warnungen von Wladimir Putin

Was auch immer man von Wladimir Putin und seiner Politik halten mag, wir empfehlen allen besorgten Bürgern, die Rede zu lesen, die er am 30.9. anläßlich des Beitritts der vier ukrainischen Regionen zu Rußland gehalten hat, um besser zu verstehen, wie die Russen die gegenwärtige Krise sehen, warum die Welt jetzt so nahe an einen Weltkrieg herangerückt ist, und wo sie einen positiven Weg nach vorne sehen.

Putin wirft den USA vor, ein Netz von Lügen über Rußland zu spinnen: „Die Wahrheit hat man im Ozean aus Mythen, Illusionen und Fakes ertränkt, indem man auf eine exorbitant aggressive Propaganda zurückgreift. Es wird gelogen wie gedruckt. Schier nach dem Motto von Goebbels: Je unglaublicher die Lüge, umso leichter glaubt man daran.“

Gegen das westliche Finanzkasino:

„Doch Menschen kann man mit gedruckten Euro- und Dollarscheinen nicht satt machen. Man kann mit diesen Papierfetzen die Menschen nicht satt machen. Und mit virtueller und aufgeblähter Kapitalisierung westlicher sozialer Netzwerke kann man seine Wohnung nicht beheizen… Man kann mit diesen Papierfetzen niemanden satt machen. Man braucht dafür Nahrung. Und mit diesen aufgeblähten Unternehmenskapitalisierungen kann man niemanden aufwärmen. Dafür braucht man Energieträger.

Deswegen müssen die europäischen Politiker ihre Bürger davon überzeugen, daß sie weniger essen, sich seltener waschen und zu Hause wärmer anziehen müssen. Wer berechtigte Fragen stellen will – Was soll das eigentlich? – wird sofort als Feind, Extremist und Radikaler verunglimpft.“

Zur Haltung Washingtons gegenüber Europa: Den europäischen Politikern „muß jedoch klar sein, daß die USA, während sie auf einen kompletten Verzicht der EU auf russische Energieträger und sonstige Ressourcen drängen, faktisch auf eine Deindustrialisierung von Europa hinarbeiten und den europäischen Markt unter ihre Herrschaft bringen wollen. Die europäischen Eliten verstehen alles, ziehen es jedoch vor, sich in den Dienst fremder Interessen zu stellen.“

Putin ist überzeugt: „Dieser Westen ist bereit, über alles zu gehen, um das neokoloniale System aufrechtzuerhalten, das ihm erlaubt, zu parasitieren, die Welt durch die Macht des Dollars und des technologischen Diktats de facto auszuplündern…“ Und er geht davon aus, daß, wenn Rußland besiegt und zerstückelt ist, „auch andere Länder dran sind: aus Asien, Lateinamerika, aus dem Nahen Osten sowie die aktuellen Partner und Verbündeten der USA“.

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