Megaprofite mit der Finanzierung des Krieges in der Ukraine?

Die ukrainische Regierung wird äußerst großzügig durch westliche multilaterale Institutionen wie EU und IWF sowie Darlehen und Zuschüsse einzelner Länder finanziert. Nach Berechnungen des Kieler Instituts für Weltwirtschaft beläuft sich der Gesamtbetrag der von Regierungen und EU-Institutionen zugesagten Mittel mit Stand vom 31.5.2023 auf über 170 Mrd.$. Kiew muß sich also nicht an die Finanzmärkte wenden. Dennoch verkauft die Regierung Anleihen mit einer Rendite zwischen 17,8% und 19,5%.

Der Kauf von Anleihen eines Landes, das einen Krieg verliert und keine Chance hat, sich aus eigener Kraft zu erholen, ist mehr als riskant. Wenn die Schulden jedoch von Dritten garantiert werden, kann man riesige Profite einfahren. Da die finanziellen Entscheidungen der Kiewer Regierung in London und an der Wall Street getroffen werden, muß man kein Verschwörungstheoretiker sein, um zu vermuten, daß die Banken diesen Plan ausgeheckt haben, um auf dem Rücken der Kriegsopfer ein Vermögen zu machen.

Die Financial Times weist in einem Artikel vom 10.8. mit der Überschrift „Ukrainische Staatsanleihen florieren, Kiew häuft Geld an“ darauf hin. Am 8.8. platzierte das ukrainische Finanzministerium Kriegsanleihen im Wert von 7.219 Mio. Griwna (UAH), wie es in einer Erklärung des Ministeriums heißt. Die Zahlen sind nicht ganz klar, aber Ukrainian News berichtet über die Anleiheemission:

„Das Ministerium platzierte Wertpapiere mit einer Laufzeit von 1,2 Jahren für 22 Mio. UAH (596.595,12 $) zu 17,8% p.a.; 1,5 Jahre für 2.133 Mio. UAH zu 18,35% p.a.; und drei Jahre für 5.064 Mio. UAH zu 19,50% p.a..

Die Käufer solcher Anleihen sind wahrscheinlich meist Investmentbanken. „Institutionelle Anleger, darunter große US-amerikanische und ausländische Banken – insbesondere die Citigroup – sind an diesen Anleihen beteiligt“, meldet SOLVE, führender Anbieter von Marktdatenplattformen für festverzinsliche Wertpapiere.

Am 3.6. berichtete Ukrinform: „Durch die Platzierung von Staatsanleihen wurden 240,3 Mrd. UAH eingenommen, davon 80,3 Mrd. UAH in ausländischer Währung (1.644,1 Mio.$ und 504,9 Mio.€), um den Staatshaushalt zu finanzieren. Darüber hinaus wurden 101,1 Mrd. UAH durch die Ausgabe von Militär-Staatsanleihen eingenommen. 498,6 Mrd. UAH wurden aus externen Quellen beschafft.“

Da im gegenwärtigen Weltfinanzsystem das Risiko weiterhin global verteilt wird, werden ukrainische Staatsanleihen und Auslandsanleihen verbrieft, d.h. mit anderen Vermögenswerten zu Wertpapieren gebündelt, die dann – oft mehrmals – weiterverkauft werden. Wundern Sie sich nicht, wenn sie in den Tresoren der EZB und der Federal Reserve landen, zusammen mit all dem anderen Finanzmüll, den die Zentralbanken kaufen, um das bankrotte transatlantische System aufrechtzuerhalten.

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