London an der Spitze der Kriegstreiber – Uneinigkeit in der NATO wächst

Trotz eines „vorsichtigen Optimismus“ in Bezug auf die laufenden Gespräche zwischen den USA und Rußland kann nichts weniger als eine regionale oder internationale Sicherheitsarchitektur nach den Prinzipien des Westfälischen Friedens die Welt vor einem neuen Weltkrieg bewahren. So lautete die Einschätzung der Teilnehmer eines internationalen Internetforums des Schiller-Instituts am 22.1. (s.u.). Was die Kriegsgefahr sehr konkret macht, ist der unhaltbare Zustand des globalen Finanzsystems, dessen Zusammenbruch unabwendbar ist – auch nicht durch die neue „Grüne Blase“ der Davoser Milliardärs-Elite. Daher werden vom Zentrum der Weltfinanz – London – Provokationen gegen Rußland und China inszeniert, wie z.B. die jüngsten Behauptungen über ein russisches Komplott zum „Regimewechsel“ in Kiew (s.u.).

Allerdings wird immer deutlicher, daß unter den NATO-Verbündeten über die Reaktion auf die Ukraine-Krise mit Rußland keine Einigkeit herrscht. Die Briten verfolgen eine Konfrontationsstrategie, ohne ihre Verbündeten zu konsultieren (zählen jedoch darauf, daß eben diese für sie den Krieg führen); der neue deutsche Bundeskanzler Olaf Scholz und andere Kreise wollen eine Eskalation verhindern und liefern im Gegensatz zu anderen NATO-Mitgliedern keine Waffen an die Ukraine; in Frankreich wird in Militär und Politik über einen Ausstieg aus der integrierten militärischen Kommandostruktur der NATO debattiert; in Norwegen will die Regierung verhindern, daß ausländische Truppen an der Grenze zu Rußland stationiert werden. Vor allem hat die Regierung Biden einen strategischen Dialog mit Rußland aufgenommen, der die NATO in ihrer jetzigen Form überflüssig machen würde, wenn er zu einer neuen Sicherheitsarchitektur führt. Das ist der entscheidende Punkt, auch wenn er durch die Ukraine-Krise absichtlich vernebelt wird.

„Pragmatische“ Kreise in Washington unterstützen Berichten zufolge Verhandlungen mit Rußland in der Hoffnung, daß sie dazu beitragen, einen Keil zwischen Rußland und China und deren wachsende wirtschaftliche und militärische Zusammenarbeit zu treiben. Das ist jedoch reines Wunschdenken.

Damit eine Vereinbarung mit Rußland erfolgreich sein kann, muß der Westen auch die Wirtschaftspolitik beenden, die seine eigene Stabilität untergräbt und den Kriegstreibern Vorschub leistet. Die Derivatblase hat inzwischen weltweit den ungeheuren Umfang von 275 Bio. $ erreicht. Der Versuch, sie mit einem „Green New Deal“ aufrechtzuerhalten – der von denselben Bankern betrieben wird, die das Monster geschaffen haben -, würde zu einer weltweiten Massenentvölkerung führen und das industrielle Potential der fortgeschrittenen Länder zerstören, aber er würde das Platzen der Blase nicht verhindern. Die Alternative besteht darin, zumindest mit Rußland und China bei der Umsetzung echter Entwicklungsprogramme auf der ganzen Welt zusammenzuarbeiten.

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