Klassische Kultur und Dialog der Kulturen

Die abschließende Sitzung begann mit zwei Musikvideos als Beispiel klassischer Schönheit: das „Kyrie“ aus Mozarts Requiem, gesungen vom Chor des Schiller-Instituts, aus dem Jahr 2014, und das Spiritual Little Boy, arrangiert von Roland Hayes und gesungen von dem Operntenor George Shirley, aus den 90er Jahren.

Fünf Redner, jeder aus einem anderen Land, befaßten sich mit unterschiedlichen Aspekten der Kultur, wobei alle betonten, in der heutigen Krise müßten die Menschen im Dienst der ganzen Menschheit aktiv werden. Der fünfte Redner informierte über einige kulturfeindliche und entmenschlichende Kampagnen, die bekämpft werden müssen.

Jacques Cheminade, Präsident von Solidarité et Progrès in Frankreich, hielt die Grundsatzrede „Eine Kultur der Neugier und der Beharrlichkeit, um das Unmögliche zu erforschen“ – dies entspreche der wahren Identität des Menschen.

Prof. Felipe Maruf Quintas aus Brasilien sprach über „Die Rolle Brasiliens im Dialog der Kulturen und in der Weltwirtschaft“. Dr. Zaher Wahab, emeritierter Professor für Erziehungswissenschaften und ehemaliger Berater des afghanischen Ministeriums für Hochschulbildung, prangerte die These vom „Kampf der Kulturen“ an und forderte ein Ende der arroganten Vorherrschaft und des Machtmißbrauchs des Westens. Dr. George Koo, pensionierter Unternehmensberater und Vorsitzender der Burlingame Foundation, gab eine Vorstellung davon, wie die Beziehungen zwischen den USA und China aussehen sollten.

Mike Robinson aus Großbritannien, Herausgeber von UKColumn, sprach über „Die entmenschlichende Metasphäre“ und lieferte eine erschreckende Beschreibung der heutigen menschenfeindlichen Auffassung von Kultur und Zivilisation. Anhand von Schlagzeilen wie „Macht Nanotechnologie den Menschen überflüssig?“ spannte Robinson den Bogen von Bedrohungen wie dem „Transhumanismus“, der für eine Vermischung von menschlichem Gehirn und Computer wirbt, bis hin zu Vorstellungen von der Gleichwertigkeit eines Computer-Avatars mit einem echten Menschen.

Die abschließende Diskussion mit Helga Zepp-LaRouche führte zu dem Schluß, daß trotz der enormen Bedrohungen das alte Paradigma von Geopolitik und Elend durch ein Paradigma der gegenseitigen Entwicklung und Problemlösung unter gleichberechtigten Nationen abgelöst wird.

Alle Leserinnen und Leser sollten sich das vollständige Programm der Konferenz auf der Internetseite des Schiller-Instituts (https://schillerinstitute.com) ansehen und sich die Zeit nehmen, die Videos ihrer Wahl anzuschauen. Übersetzungen werden in den kommenden Ausgaben der Neuen Solidarität (www.solidaritaet.com) veröffentlicht.

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