„Green Deal“ der EU bedeutet Nahrungsmittelmangel und höhere Preise

Eine neue Studie von Forschern der niederländischen Wageningen University & Research bestätigt, daß die EU-Strategien „Vom Hof auf den Tisch“ (Farm to fork, F2F) und für Biodiversität (BD) – Schlüsselelemente ihres Green Deal – zu einem steilen Produktionsrückgang, einer Verdoppelung der Lebensmittelimporte und einem sprunghaften Preisanstieg führen werden.

Das ist kaum verwunderlich, wenn man die Hauptziele von F2F bedenkt: 25% der Agrarflächen für Ökolandbau reservieren, den Einsatz von Pestiziden und Tierantibiotika um 50% reduzieren, den von Düngemitteln um 20%, und mindestens 10% der Flächen aus der Produktion nehmen. Brüssel behauptet, diese drastischen Maßnahmen seien notwendig, um den Klimawandel zu bekämpfen und den Verlust der Artenvielfalt aufzuhalten. In Wirklichkeit werden die Folgen mehr Hunger, weniger erschwingliche gute Lebensmittel und das Aus für unzählige Familienbetriebe sein.

Die Schlußfolgerungen der niederländischen Forscher ähneln denen einer Studie des US-Landwirtschaftsministeriums vom Herbst 2020 über die Auswirkungen der EU-Politik auf die weltweite Ernährungssicherheit (https://www.ers.usda.gov/webdocs/publications/99741/eb-30.pdf?v=2150.3, vgl. SAS 48/22).

Die Wageningen-Forscher konzentrierten sich auf die Auswirkungen der F2F- und BD-Strategien auf einjährige Kulturen (Weizen, Raps, Mais, Zuckerrüben, Hopfen, Tomaten) sowie mehrjährige Kulturen (Äpfel, Oliven, Trauben und Zitrusfrüchte), basierend auf vier Szenarien. Das erste Szenario geht von einer Halbierung des Pestizideinsatzes aus, u.a. von als besonders umweltschädlich geltenden Chemikalien, das zweite von einer 20prozentigen Verringerung von Düngemitteleinsatz und Maßnahmen gegen Nährstoffverlust. Bei Szenario 3 würden mindestens 25% der Nutzfläche ausschließlich für Bio-Landbau genutzt. Und Szenario 4 kombiniert die Ziele der ersten beiden Szenarien mit der Stillegung von mindestens 10% der derzeitig genutzten Agrarfläche.

Die Forscher führten gründliche Fallstudien zu 25 landwirtschaftlichen Betrieben in der EU durch und extrapolierten dies auf die Ebene der EU-Staaten. Laut Johan Bremmer, einem der Forscher, zeigt Szenario 4 „einen durchschnittlichen Produktionsrückgang von 10 bis 20%“ – einige Betriebe würden bis zu 30% weniger produzieren, andere wären kaum betroffen.

Zudem könne es zu Problemen bei der Qualität kommen. Wenn weniger Pestizide eingesetzt werden, so Bremmer, könnte das Getreide von Pilzgiften befallen werden und wäre „als Lebens- oder Futtermittel ungeeignet“. Mit weniger Nährstoffen und Pestiziden könnten auch die Erträge bei Obst wie z.B. Äpfeln sinken, was „mehr Knappheit und damit Preissteigerungen“ bedeute.

Bremmer erklärt auch: „Bei unveränderter Nachfrage muß Europa die Lücke durch höhere Importe füllen. Und: Wenn Europa weniger exportiert, müssen die außereuropäischen Länder selbst mehr produzieren.“

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