Fusionsenergie-Initiative auf der COP28 ins Leben gerufen

Auf der diesjährigen UN-Klimakonferenz in Dubai gab es eine neue, für einige unerwartete Wendung: den starken Einsatz für die Kernenergie – nicht nur Kernspaltung, sondern auch Kernfusion. Auf einer Sitzung am 5.12. kündigte der Sonderbeauftragte der Biden-Administration, John Kerry, einen „internationalen Plan für das Engagement der USA für die Fusionsenergie“ an, offenbar vor allem für eine Kooperation des US-Energieministeriums mit Großbritannien und EU-Ländern. Das Vorhaben konzentriert auf fünf Bereiche: Forschung und Entwicklung, Versorgungsketten und Märkte, Regulierung, Ausbildung von Fachkräften sowie Engagement.

Kerry lobte die Initiative als Mittel zur Emissionssenkung und damit für Klimaschutz – das gleiche Argument wie bei der Verpflichtung von 22 Ländern auf der COP28 am 1.12. zur Verdreifachung der Kernenergieproduktion bis 2050 (vgl. SAS 49/23). Die Fusionsenergie birgt jedoch ein viel größeres Potential und kann die reale Wirtschaftstätigkeit revolutionieren.

Die Kernfusion verspricht eine praktisch unbegrenzte Energiemenge aus inhärent sicheren Reaktoren, ohne Abfälle, die über lange Zeiträume gelagert werden müssen, und obendrein ohne Treibhausgasemissionen (was dem „Green Deal“ den Boden entzieht). Die Grundlagen für die Entwicklung dieser Technologie und ihre enormen Vorteile sind seit Jahrzehnten bekannt. So hat Lyndon LaRouche schon 1974 die Fusion Energy Foundation (FEF) mitbegründet, um diese Technologie zu fördern, und viele unabhängige Wissenschaftler in und um die FEF versammelt.

Seitdem gab es in einigen Industrieländern verschiedene Forschungsprojekte, die jedoch stark unterfinanziert waren und nie in die Nähe eines „Crash-Programms“ kamen. Seit ein paar Jahren ändert sich dies. Warum gerade jetzt?

Es ist höchst unwahrscheinlich, daß es die Absicht der Biden-Regierung, der britischen Regierung oder der internationalen Finanzoligarchie ist, reichlich billige Energie für alle Länder bereitzustellen und damit die wirtschaftliche Entwicklung des Globalen Südens zu fördern. Aber die Chinesen haben mit ihren Projekten bedeutende Fortschritte gemacht, sie entwickelten zwei weltweit führende Tokamak-Experimente und schafften es, Plasmen bei 70 Mio. und 100 Mio. Grad bis zu 20 Minuten lang stabil einzuschließen.

Das veranlaßte die geopolitischen Propagandisten des „Green Deal“ und „Great Reset“, auch im Westen die Anstrengungen zu verstärken. In den letzten drei Jahren wurden in den USA mehr Mittel privater Unternehmen für Fusionsprojekte bereitgestellt als öffentliche Mittel. Und wo die Gelder fließen, sind die Ergebnisse vielversprechend. Es überrascht nicht, daß in den Ankündigungen in Dubai und bei anderen Gelegenheiten keine Rede davon ist, China zu Kerrys Kooperationsplan einzuladen.

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