Für Afrika ist die Energiearmut ein viel größeres Problem als der Klimawandel

In Afrika lebt fast ein Fünftel der Weltbevölkerung, aber auf Afrika entfällt weniger als 4% des Weltstromverbrauchs. Fast 650 Mio. Afrikaner, weit mehr als die Hälfte, haben keinen Zugang zu Elektrizität. Der Anteil des Kontinents an den weltweiten CO2-Emissionen liegt nach UN-Angaben höchstens bei 3%.

Dennoch verlangt die malthusianische „Klimaschutzlobby“, unterstützt von der Finanzoligarchie, daß Afrika sich zu Netto-Null-Emissionen verpflichtet und die eigene Entwicklung opfert, damit die Industrieländer (mit Hilfe des Schwindels mit den Emissionszertifikaten) weiter die Umwelt verschmutzen können. Abgesehen davon, daß die Behauptung vom menschengemachten Klimawandel an sich ein Betrug ist, beweisen solche Forderungen einen offensichtlichen moralischen Bankrott.

Verschiedene Länder südlich der Sahara, darunter Südafrika, das stark von seinen billigen, reichlichen Kohlevorräten abhängig ist, verweigern den wirtschaftlichen Selbstmord. Auch Nigeria, das bevölkerungsreichste und reichste Land des Kontinents, gibt der Entwicklung Vorrang. Bei der Vorstellung des nigerianischen Plans zur Energiewende am 24.8. erklärte Vizepräsident Yemi Obinbajo: „Für Afrika ist das Problem der Energiearmut genauso wichtig wie unsere Klimaziele. Die Energienutzung ist für fast jeden denkbaren Aspekt der Entwicklung wesentlich; Wohlstand, Gesundheit, Ernährung, Wasser, Infrastruktur, Bildung und Lebenserwartung stehen in erheblichem Zusammenhang mit dem Pro-Kopf-Energieverbrauch.“

Gemäß den Zielen der berüchtigten Klimakonferenz in Glasgow vom vergangenen November soll Afrika bis 2060 klimaneutral werden. Obinbajo erklärt, Nigeria benötige dafür zusätzliche Investitionen in einer Größenordnung von 410 Mrd.$. Das bedeute, daß etwa 10 Mrd.$ jährlich aus „externer Unterstützung“ kommen müssen. Da die westlichen Länder nicht einmal annähernd die auf früheren Klimakonferenzen versprochenen Finanzierungspakete bereitgestellt haben, kommt diese Forderung einer Erklärung gleich, daß die „Klimaziele“ nicht erreichbar sind.

Obinbajo erklärte weiter: „Der derzeitige Energiemangel ruiniert die Lebensgrundlagen und zerstört die Träume von Hunderten von Millionen junger Menschen. Und obwohl schon der heutige ungedeckte Energiebedarf Afrikas enorm ist, wird der künftige Bedarf wegen Bevölkerungswachstum, Verstädterung und Aufstiegs in die Mittelschicht noch größer sein.“ Leider berücksichtige die internationale Gemeinschaft Afrikas Bedürfnisse und Bestrebungen nicht, sagte er. Das ist noch untertrieben; die anwesenden Weltbank-Vertreter boten ein „Paket“ von 1,5 Mrd.$ an, der Vertreter der Export-Import-Bank der USA den gleichen Betrag.

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