„Friede auf Erden“ – wenn wir ihn schaffen

Die Weihnachtszeit ist in der transatlantischen Welt traditionell eine Zeit des Nachdenkens über den Sinn des Lebens und die Liebe zur Menschheit. In diesem Sinne verfaßten die Leiter der großen christlichen Gemeinden in Bethlehem, darunter griechisch-orthodoxe, syrische, armenische, katholische und lutherische Konfessionen, Ende November einen Brief an US-Präsident Biden, in dem sie ihn baten, sich für einen Waffenstillstand in Gaza einzusetzen. Drei von ihnen, man könnte sie „drei Weise“ nennen, überbrachten den Brief am 30.11. persönlich nach Washington. Darin heißt es u.a.:

„Nächste Woche sollten wir unsere Advents- und Weihnachtszeit beginnen. Es hätte eine Zeit der Freude und der Hoffnung sein sollen. Dieses Jahr ist es eine Zeit des Todes und der Verzweiflung… Dieses Jahr werden die Weihnachtsfeiern in Bethlehem abgesagt… Dieses Land schreit seit 75 Jahren nach Frieden und Gerechtigkeit. Es ist an der Zeit, daß der Gerechtigkeit Genüge getan wird. Es ist an der Zeit, daß jeder in diesem Land in Würde leben kann… Ein umfassender und gerechter Frieden ist die einzige Hoffnung für Palästinenser und Israelis gleichermaßen.

Wir schreiben Ihnen, um Sie zu bitten, diesen Krieg zu beenden. Gott hat politische Führer in eine Machtposition gebracht, damit sie Gerechtigkeit bringen, die Leidenden unterstützen und Werkzeuge des Friedens Gottes sein können. Wir wollen einen dauerhaften und umfassenden Waffenstillstand… Das ist eine moralische Verpflichtung.“

Leider hat Biden den Aufruf nicht beherzigt, ebensowenig wie die meisten europäischen Regierungen. Nur wenige Tage später legten die USA am 12.12. im UN-Sicherheitsrat ihr Veto gegen eine Resolution ein, in der ein Waffenstillstand gefordert wurde, und Großbritannien enthielt sich. Trotz der Eskalation des Tötens in Gaza stimmten die USA auch in der UN-Vollversammlung mit nur 9 weiteren Staaten, darunter Israel, gegen eine ähnliche Resolution; England, Deutschland, Italien, die Niederlande und 19 weitere Länder enthielten sich.

Die deutsche und britische Regierung versuchten ihre Ablehnung eines sofortigen Waffenstillstands in einem vor Heuchelei triefenden gemeinsamen Artikel der Außenminister Annalena Baerbock und David Cameron in der Sunday Times vom Wochenende zu rechtfertigen. Sie behaupten, sie wollten einen „nachhaltigen“ Waffenstillstand, denn wenn man die Bombardierungen beende, bevor die Hamas (und vermutlich auch die meisten Palästinenser) völlig ausgelöscht ist, dann würde die Gewalt später nur noch größer.

Die Biden-Administration ihrerseits bittet die israelische Regierung höflich um etwas mehr Zurückhaltung beim Völkermord und um die Zulassung von mehr Hilfe für die Sterbenden, während Premierminister Netanjahu geschworen hat, trotz des wachsenden Widerstands in Israel und in der weltweiten jüdischen Gemeinschaft die Kämpfe über die Feiertage zu eskalieren.

Glücklicherweise lehnt der größte Teil der Welt – die Globale Mehrheit – die eklatante Doppelmoral der „unipolaren Welt“ ab. Sie fordern wirtschaftliche Entwicklung und die Freiheit, zu wachsen und zum Aufbau einer besseren, gerechteren Welt beizutragen. Sie akzeptieren weder den Wachstumsverzicht, die Deindustrialisierung und die Entvölkerung, die unter dem Etikett des „Green Deal“ verkauft werden, noch die Politik der permanenten Kriege.

Es ist an der Zeit, wie es in der Bibel heißt, „die Schwerter zu Pflugscharen und die Spieße zu Sicheln zu machen“. Die Welt braucht eine Zusammenarbeit an massiven Entwicklungsprogrammen, um Kriege für immer zu beenden. Die Gründe dafür hat Lyndon LaRouche sein Leben lang unermüdlich erläutert. EIR wird demnächst eine Dokumentation darüber veröffentlichen, wie zu diesem Zweck die Rüstungskonzerne des Militärisch-Finanziellen Komplexes in produktive Kapazitäten umgewandelt werden können (s.u.).

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