Energiemangel in Deutschland: Das schlimmste steht noch bevor

Die verzweifelten Bemühungen des deutschen Wirtschaftsministers Robert Habeck, Alternativen für russisches Gas zu finden, sind faktisch gescheitert. Die in Aussicht gestellten LNG-Mengen aus den Golfstaaten, Iberoamerika und den USA/Kanada reichen nicht aus, um die durch die Rußland-Sanktionen entstandene Lücke zu schließen.

Damit sich die Bürger nicht beunruhigen, berichten deutsche Mainstream-Medien trotzdem weiter über die ständigen Ankündigungen der Regierung, daß es bald alternative Gaslieferungen geben werde. Dies hält jedoch die Bundesnetzagentur nicht davon ab, dieselben Bürger aufzufordern, mehr Energie einzusparen – allerdings ohne zu sagen, wie tief die Einschnitte sein werden.

2022 sank der Gasverbrauch in der Industrie bereits um 15%, in den privaten Haushalten um 12%. Deutlich stärker war der Rückgang bei vielen kleinen und mittleren Unternehmen, die sich die überhöhten Energiekosten nicht leisten konnten oder gar keinen Lieferanten fanden. Die allgemeine Versorgungslage hat sich seit Jahresbeginn verschlechtert, weil am 31.12. die drei letzten Kernkraftwerke vom Netz genommen wurden, mit der unsicheren Option, sie bis 15.4. für Notfälle in Reserve zu halten. Allein dadurch hat sich der nationale Energiemix gegenüber 2022 um 6% verringert.

In dieser anfälligen Lage warnen Experten, daß Deutschland im nächsten Winter mindestens 15 Mrd. m³ Gas fehlen werden, und LNG kann die Lücke nicht schließen. Nach Berechnungen des Oxford Institute for Energy Studies droht Deutschland 2023 eine Versorgungslücke von rund 30 Mrd. m³. Die schwimmenden LNG-Terminals (FSRU), die derzeit mit großem Tamtam in einigen deutschen Häfen installiert werden, können bis Ende 2023 weniger als die Hälfte davon liefern. Doch Berlin hält stur daran fest, den Gasverbrauch von Industrie und Privathaushalten zu senken, anstatt den Import ausreichender Gasmengen von dort zu ermöglichen, wo diese vorhanden sind – aus Rußland. Das würde natürlich bedeuten, bei der Reparatur der Nord Stream-Pipeline zu helfen.

In dem Zusammenhang verweisen wir auf einen Bericht in der Londoner Times vom 1.2., wonach die vorläufigen Untersuchungen der Pipeline-Sabotage keinen einzigen Beweis für eine Schuld Rußlands erbracht haben. Im Gegenteil schlössen europäische und deutsche Experten nicht aus, daß eine westliche Stelle die Sabotage verübt hat…

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