Eine SPD-geführte Koalition in Deutschland wäre auch grün

Da die Aussicht, daß die grüne Kandidatin Annalena Baerbock die nächste deutsche Bundeskanzlerin wird, so schnell scheiterte, wie sie vor einigen Monaten in den Medien (künstlich) hochgespielt wurde, wäre die nächstbeste Option für die Grünen, nach der Bundestagswahl am 26.9. Juniorpartner in einer Koalitionsregierung mit der SPD zu werden. Die Umfragewerte des SPD-Kanzlerkandidaten Olaf Scholz sind in den letzten Wochen rapide gestiegen und liegen weit vor Baerbock und dem CDU-Kandidaten Armin Laschet. Das „Geheimnis“ dahinter ist eine massive Wählerverschiebung von den Grünen zur SPD, deren Positionen zur Klimapolitik, wie sie die derzeitige SPD-Umweltministerin Svenja Schulze vertritt, mit denen der radikalen Grünen im wesentlichen übereinstimmen.

Die Grünen hatten ursprünglich mit einer Koalitionsregierung mit der CDU-CSU geliebäugelt, als die SPD im Juni und Juli sehr schlecht dastand, führen aber jetzt eine aggressive Kampagne gegen den konservativen Kanzlerkandidaten Armin Laschet. Baerbock wirft ihm sogar vor, ein Gegner des Pariser Klimaabkommens zu sein, obwohl auch er der Klimahysterie Tribut zollt. Die Angriffe sollen also vermutlich deutlich machen, daß eine Koalition mit der CDU-CSU unter Laschet ausgeschlossen ist.

Scholz hat sich für eine Koalition mit den Grünen und der FDP ausgesprochen, aber auch eine Koalition mit den Grünen und der Linken nicht ausgeschlossen -sofern diese sich zur NATO bekenne. Das SPD-Programm ist am Green Deal orientiert, und Scholz dürfte den von der Davoser Elite betriebenen Great Reset umsetzen, zumal er diese Pläne in den vergangenen vier Jahren als Finanzminister der scheidenden Regierung Merkel zumindest implizit mitentwickelt hat, weil er in die Diskussionen und Aktionen der transatlantischen Finanzelite eingebunden war. In der Außenpolitik hat Scholz, ein ehemaliger Hamburger Bürgermeister, kein klares Profil.

Nach einer ersten landesweiten Fernsehdebatte mit den drei Kanzlerkandidaten am 30.8. kam Scholz in einer FORSA-Umfrage auf 36%, Baerbock auf 30% und Laschet auf 25%.

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