Der Schlüssel zur Stabilität in Afghanistan ist die Gürtel- und Straßen-Initiative

Bei jüngsten Treffen und Konferenzen in Tadschikistan und Usbekistan stand die Stabilisierung Afghanistans nach dem Abzug der westlichen Truppen ganz oben auf der Tagesordnung. Eine wichtige Flanke ist die Einbindung des Landes in zwei große internationale Vernetzungsprojekte: den ChinaPakistan- Wirtschaftskorridor und den Internationalen NordSüd- Transportkorridor vom russischen St. Petersburg durch Zentralasien und den Iran bis nach Mumbai in Indien.

Zunächst hat am 13.–14.7. in Duschanbe in Tadschikistan das Außenministertreffen der Shanghaier Organisation für Zusammenarbeit (SCO) – China, Indien, Kasachstan, Kirgisistan, Rußland, Pakistan, Tadschikistan und Usbekistan – stattgefunden, wo afghanische Vertreter am Treffen der SCO-Afghanistan-Kontaktgruppe teilnahmen. In der gemeinsamen Erklärung der Außenminister werden Afghanistans territoriale Einheit und der Respekt für alle seine Völker und Kulturen betont.

Die beiden Korridore wurden auf einer zentral- und südasiatischen Regionalkonferenz der usbekischen Regierung in Taschkent am 15.–16.7. direkter angesprochen. Teilnehmer waren u. a. der russische Außenminister Sergej Lawrow und seine chinesischen und indischen Amtskollegen Wang Yi und S. Jaishankar, ebenso der afghanische Präsident Aschraf Ghani, die Staatschefs von Usbekistan und Pakistan, die Außenminister Indiens und der Türkei sowie diplomatische Vertreter der USA, Japans und der EU. Die Konferenz bot Gelegenheit für zahlreiche bilaterale Treffen.

Pakistans Ministerpräsident Imran Khan nutzte die Gelegenheit zu einem Treffen mit dem usbekischen Präsidenten Shavkat Mirziyoyev, nach dem sie ihre Unterstützung für das Bahnprojekt Termes-Masar-i-Scharif-Kabul-Peschawar bekräftigten, das beide Länder durch Afghanistan miteinander verbinden und in den China-Pakistan-Wirtschaftskorridor einbinden soll.

Interessanterweise unterzeichnete die US-Delegation eine gemeinsame Erklärung mit den fünf zentralasiatischen Staaten, in der sie dazu aufrufen, „nach Möglichkeiten zu suchen, die Konnektivität zwischen den zentral-und südasiatischen Regionen durch Handels-, Transport- und Energieverbindungen zu stärken“, es „Terroristen und dritten Kräften niemals zu erlauben, afghanisches Territorium zu nutzen“, um andere Länder zu bedrohen, und „die Zusammenarbeit mit Afghanistan in Sicherheit, Energie, Wirtschaft, Handel, Kultur und anderen Bereichen voranzutreiben…“

Print Friendly, PDF & Email