Der Schlüssel, um Südwestasien aus dem Würgegriff der Geopolitik zu befreien

„Frieden durch Entwicklung für Israel und Palästina und ganz Südwestasien“ lautete das Thema der erfolgreichen Online-Konferenz des Schiller-Instituts über den Oasenplan am 13.4. mit Referenten aus fünf Kontinenten. Der erste Konferenzteil, über den wir in der letzten Ausgabe berichteten, befaßte sich mit den politischen und diplomatischen Aspekten der Krise (vgl. SAS 16/24). Der zweite Abschnitt befaßte sich mit den physischen Grundlagen für die wirtschaftliche Entwicklung, um zu zeigen, wie mit modernster Technik und Methoden zur Begrünung der Wüsten ein dauerhafter Frieden in Südwestasien geschaffen werden kann.

Hauptredner war der wissenschaftliche Berater des Schiller-Instituts, Jason Ross. Er begann mit einem Zitat von Albert Einstein: „Das ewig Unbegreifliche an der Welt ist ihre Begreiflichkeit“, und entwickelte dann drei grundlegende Konzepte, die den Rahmen für einen fesselnden Podiumsdialog bildeten:

1. Der mit der Kraft der Kreativität ausgestattete Mensch ist von Natur aus gut. Und durch seine menschliche Kreativität hat er die Macht, durch wissenschaftliche Entdeckungen und die Entwicklung neuer Technologien die Natur zu verbessern. Ross zitierte aus einem Aufsatz von Lyndon LaRouche aus dem Jahr 1995 („Was ist Gott, was der Mensch nach seinem Ebenbild ist“): „Jeder Mensch ist mit einem intellektuellen Potential ausgestattet, das kein Tier hat, mit der Macht, sich nicht nur Naturzustände vorzustellen, die es im Universum noch nie gegeben hat, sondern diese Ideen auch dem Universum unter bestimmten Bedingungen allgemein wirksam aufzuzwingen.“

2. Die „grüne“ Ideologie der Umweltschützer ist bösartig, weil sie behauptet, daß all das, was der Mensch tut, um die Natur zu verändern, schon an und für sich schlecht sei.

3. Der Oasenplan als Grundlage für Frieden durch wirtschaftliche Entwicklung hat seine konzeptionellen Wurzeln im Westfälischen Frieden von 1648, der den verheerenden Dreißigjährigen Krieg beendete. Dieser Vertrag wurde mit dem Ziel geschlossen, einen dauerhaften Frieden zu schaffen, indem man das „Wohl des anderen“ fördert und auf jegliche Rache verzichtet. Ross verwendete in seiner Rede zahlreiche Illustrationen und zeigte anhand einer historischen Landkarte, daß die Grenzstreitigkeiten im Europa des 17. Jahrhunderts noch weitaus komplizierter waren als die zwischen Palästina und Israel heute.

Die anderen Experten des Podiums waren Dr. Pierre Berthelot, assoziierter Forscher am sicherheitspolitischen Institut IPSE, Direktor der Zeitschrift Orients Stratégiques und Mitglied der Académie de l’Eau in Frankreich, der Hydrologe William DeOreo, Präsident von AquaCraft und Lobbyist für nukleare Entsalzung aus Colorado in den USA, sowie Dr. Kelvin Kemm, südafrikanischer Kernphysiker und ehemaliger Vorsitzender der South African Nuclear Energy Corporation. Ihre Vorträge spiegelten alle den Optimismus wider, daß wir die Probleme der Region mit der universellen Sprache und Kraft der Wissenschaft lösen können. Wie Dr. Kemm sagte: „Wenn es etwas gibt, das über viele Jahrhunderte hinweg politische Konflikte überwunden hat, dann ist es die Wissenschaft.“

Alle Teilnehmer waren sich einig, daß die Probleme, die der akute Wassermangel in der Region verursacht, nicht zum Nährboden für ständige und künftige Konflikte werden dürfen. Abschließend betonte Ross, die vielen Menschen auf der Welt, die sich heute für einen Waffenstillstand, humanitäre Hilfe für Gaza und eine Lösung des Nahostkonflikts einsetzen, müßten dringend verstehen, warum sie für eine konkrete Perspektive gemeinsamer wirtschaftlicher und sozialer Entwicklung für alle kämpfen müssen, wie dies ein Projekt wie der Oasenplan ermöglicht. Viele Redner und Teilnehmer der beiden Podiumsdiskussionen wollen dazu beitragen, dieses Thema in die öffentliche Debatte einzubringen.

Die Videos der Konferenz finden Sie im YouTube-Kanal des Schiller-Instituts, Höhepunkte zeigt ein gut einstündiges Video (Englisch).

Print Friendly, PDF & Email