Der Oasenplan: ein kühner Entwurf, um das geopolitische Axiom zu brechen

Die schrecklichen Bilder vom Gazastreifen lassen viele Menschen auf der Welt daran zweifeln, ob es jemals einen Ausweg aus dem Teufelskreis geben wird – einen Weg zu dem, was momentan unvorstellbar erscheint: einer Zukunft in Zusammenarbeit und allgemeinem Wohlstand für ganz Südwestasien. Eine Lösung gibt es in einer solchen Situation nur auf einer höheren Ebene, jenseits der unmittelbar beteiligten Kräfte, mit einem kühnen Entwurf, der alle bisherigen Spielregeln über den Haufen wirft.

Ein solcher kühner Entwurf ist der „Oasenplan“ für den Nahen Osten, den Lyndon LaRouche schon vor Jahrzehnten vorgeschlagen hat und der auf dem Prinzip „Frieden durch Entwicklung“ beruht. Konflikte und Kriege lassen sich nur dauerhaft beenden, wenn man die Voraussetzungen für die wirtschaftliche und soziale Entwicklung aller Beteiligten schafft.

Die kommende Online-Konferenz des Schiller-Instituts am Samstag, 13.4., wird sich mit verschiedenen Aspekten des Oasenplans – politischen, finanziellen und technischen – befassen. Die vorläufige Rednerliste finden Sie unten.

Die Vorsitzende des Schiller-Instituts, Helga Zepp-LaRouche, erläuterte die Initiative am 1.4. im Gespräch mit der bekannten US-Bloggerin Kim Iversen unter dem Titel „Der Plan, die Welt zum besseren zu verändern“. Und sie gab Professor Francesco Battaglia von der Universität Modena ein ausführliches Interview, das am 28.3. in der italienischen Zeitung La Verità erschien. Darin erklärte sie folgendes:

„Der Oasenplan zielt in erster Linie darauf ab, das größte Hindernis für die Entwicklung einer Region, die heute ein Konfliktgebiet ist, nämlich den Mangel an Süßwasser, durch den Bau eines Netzes von Meerwasser-Entsalzungsanlagen zu beseitigen. Die Anlagen würden entlang von zwei neuen Kanälen gebaut – einer vom Roten Meer zum Toten Meer und der andere vom Toten Meer zum Mittelmeer -, die dem Zweck dienen, Wasser zu transportieren und Strom aus Wasserkraft zu erzeugen. Dieser würde wiederum, zusammen mit den Kernkraftwerken entlang dieser Kanäle und an den Küsten des Mittelmeers und Roten Meeres sowie den riesigen Erdgasmengen an den Küsten von Gaza, Israel, Libanon, Syrien und Ägypten, die Entsalzungsanlagen speisen, um die riesigen Wüsten der Region zu begrünen und im Nahen Osten einen Industrialisierungsprozeß in Gang zu setzen. Die Nutzung der Kernenergie würde es ermöglichen, die Kohlenwasserstoffressourcen der Region für die chemische und industrielle Produktion zu verwenden. Der Plan sieht ein Verkehrsinfrastrukturnetz vor, das die physische Verbindung zwischen allen Ländern der Region verbessern und eine Konfliktregion in ein Zentrum der Interaktion, einen Knotenpunkt, verwandeln würde. Regionale Autobahnen und Schienennetze würden es ermöglichen, im gesamten Gebiet auf einer stärkeren wirtschaftlichen Grundlage zu operieren.

Wenn man diese Region, die heute ein Konfliktgebiet ist, zu einer Landbrücke zwischen den Kontinenten macht, zu deren Entwicklung Großmächte wie die Vereinigten Staaten, China, Rußland und die Europäische Union beitragen, wird das die Region stabilisieren und auf diese Weise zu besseren Beziehungen zwischen den Großmächten beitragen… Indem die Völker der Region gemeinsam gegen die Wüste zu kämpfen, anstatt gegeneinander, werden sie zu Protagonisten eines neuen Wohlstands. Zusammenarbeit und wissenschaftlicher, technologischer und kultureller Austausch sind Schlüsselelemente des Transformationsprozesses, den der Oasenplan darstellt.“

Print Friendly, PDF & Email