Das britische Establishment ist der Hauptkriegstreiber
Im vergeblichen Versuch, den amerikanischen Staatsmann Lyndon LaRouche zu diskreditieren, warfen ihm seine Gegner vor, er sei fixiert auf das Britische Empire und die britische Geopolitik, weil er das britische Establishment für die Kriege des 20. Jahrhunderts und den Kalten Krieg verantwortlich machte. Man spottete auch über seine Darstellung, nach Präsident Kennedys Ermordung 1963 habe das US-Establishment die Rolle eines Ko-Partners der Briten übernommen, der sich dann nach dem Fall der Sowjetunion zur „einzigen Supermacht“ ernannte.
Ein kurzer Blick auf die jüngsten Ereignisse, durch die ein neuer Weltkrieg droht, zeigt nicht nur, wie weitblickend LaRouche war, sondern auch, wie die Manipulation der US-Politik durch die Oligarchen der Londoner City und die Finanzkartelle heute die Regierungen an der Suche nach Verhandlungslösungen für Frieden hindert. Einige Beispiele:
* Foreign Affairs, die Zeitschrift des Council on Foreign Affairs (CFR) hat am 16.4. eingeräumt, daß der britische Premier Boris Johnson eine Verhandlungslösung für die Ukraine sabotierte, indem er im Mai 2022 intervenierte und Präsident Selenskyj von einer Einigung mit Moskau abhielt. Im Gegenzug erhielt der einen Blankoscheck der NATO-Länder, um weiter zu kämpfen.
* Als im US-Kongreß das jüngste Hilfspaket für die Ukraine wegen des Widerstands der Republikaner aufgehalten wurde, unterzeichnete der britische Premier Sunak am 12. Januar mit Selenskyj einen zehnjährigen Sicherheitspakt, angefangen mit 3 Mrd.$ für 2024. Am 3.5. wurde dies auf 3,75 Mrd.$ erhöht, als Außenminister Cameron in Kiew verkündete, man brauche das Geld, um „Putin zurückzudrängen“, das sei für Großbritannien „die beste Investition“.
* Kurz zuvor hatte Cameron die Aufhebung der Vereinbarung angekündigt, die den Einsatz britischer Raketen gegen Rußland verbietet, und erklärt: „Die Ukraine hat dieses Recht.“ Verteidigungsminister Shapps unterstützte dies und sagte der BBC: „In vielerlei Hinsicht blufft Putin mit diesem Krieg, indem er seine gesamte Wirtschaft auf Krieg umstellt.“ Am 19.5. bekräftigte Shapps gegenüber Sky News: „Es ist sehr, sehr wichtig, daß die USA dem Beispiel Großbritanniens folgen“ und den Einsatz von US-Waffen gegen Rußland erlauben.
* James Nixey, Direktor des Rußland- und Eurasienprogramms von Chatham House, schrieb am 1.5., man solle die in westlichen Banken eingefrorenen russischen Guthaben von 300 Mrd.$ der Ukraine übergeben, auch wenn es gegen internationales Recht verstößt.
All dies wird mit zahllosen Konferenzen unterstützt, die Empire-nahe Institutionen wie Chatham House, Atlantic Council, CFR und Carnegie Endowment veranstalten. Neben der Unterstützung für die Ukraine rufen sie dazu auf, die Farbenrevolution in Georgien zu fördern und die Partnerschaft zwischen Rußland und China zu brechen (s.u.).
Wer an LaRouches Einschätzung zweifelt, daß die USA „der dumme Riese an der britischen Leine“ geworden sind, sollte Henry Kissingers Rede im Chatham House vom 10.5.1982 lesen. Kissinger gab den grundlegenden Gegensatz zwischen Franklin Roosevelt und Winston Churchill in Bezug auf die Nachkriegspolitik zu – Roosevelt vertrat eine antikoloniale Sicht, Churchill wollte unbedingt das Empire erhalten -, um dann hinzuzufügen: „Glücklicherweise hatte Großbritannien einen entscheidenden Einfluß auf Amerikas Erwachen zur Reife in den folgenden Jahren.“
Dieser „entscheidende Einfluß“, u.a. über die Verbindungen zwischen anglo-amerikanischen Unternehmenskartellen, Rüstungsunternehmen, Medien, Universitäten, Geheimdiensten und Denkfabriken, ist heute die größte Gefahr.