Britischer Geheimdienst führt Informationskrieg für Kiew

In den Medien kursieren grausame Bilder, die im Kiewer Vorort Butscha Dutzende von Leichen zeigen, die dem ukrainischen Geheimdienst zufolge von russischen Truppen kurz vor dem 30.3. erschossen worden sein sollen. Wenige Tage zuvor waren Videos im Umlauf, die zeigen, wie russische Gefangene in der Nähe von Charkiw von Soldaten in ukrainischer Uniform brutal verstümmelt werden.

Wir können natürlich nicht wissen, ob diese Bilder und Vorfälle echt oder inszeniert sind und von wem sie stammen. Aber wir alle wissen, daß in Kriegszeiten Propaganda wesentlich ist. Und in dieser Hinsicht sind höchst aufschlußreiche Informationen darüber an die Öffentlichkeit gelangt, wie britische Geheimdienste und mit ihnen verbundene Organisationen den „Informationskrieg“ führen. In der Washington Post vom 16.3. wird ein NATO-Kommandeur zitiert, die Ukrainer seien „wirklich ausgezeichnet“ in der strategischen Kommunikation: „Medien, Info-Ops und sogar Psy-Ops“.

Und es gibt ein unverblümtes Eingeständnis von Sir Jeremy Fleming, dem Leiter des britischen Cybergeheimdienstes GCHQ. In einer „seltenen öffentlichen Ansprache“ (so BBC) prahlte er am 30.3. in Australien damit, daß der britische Geheimdienst die „Informationsfront“ des Ukraine-Krieges leitet. Präsident Selenskiys Informationsoperation sei „extrem gut auf verschiedene Zielgruppen zugeschnitten“ und werde in England „durch eine neue Regierungsinformationszelle unterstützt, die Desinformationen des Kremls, die auf das britische und internationale Publikum abzielen, identifiziert und bekämpft. Sie vereint Fachwissen aus allen Bereichen der Regierung, um falschen Darstellungen entgegenzutreten. Sie befaßt sich mit Fakten, nicht mit Unwahrheiten, und sorgt dafür, daß die Wahrheit gut erzählt wird.“ Und diese „Wahrheiten“, erklärte er stolz, kommen von den Geheimdiensten.

Die britische Rolle wird in einem Artikel des Journalisten Dan Cohen vom 22.3. auf Mintpress News und Consortium News bestätigt. Er beschreibt die PR-Kampagne, die u.a. von der Firma PR Network aus Großbritannien durchgeführt wird. Einer der wichtigsten Mitarbeiter ist Francis Ingham, ein Berater „mit engen Verbindungen zur britischen Regierung“, der sich mit der unermüdlichen Unterstützung der Firma für Kiews Kommunikationskrieg brüstet. Er und andere halfen, ein „Dossier“ zu erstellen und zu verteilen, das PR-Agenturen anweist, welche Sprachregelung sie bei der Darstellung des Konflikts verwenden sollten, wie sie Vorwürfe rechtsextremer und neonazistischer Propaganda entkräften können, usw. Das Dossier enthält Hunderte von Grafiken, viele davon abschreckend russophob.

Ein weiterer lesenswerter Artikel stammt von Max Blumenthal auf Grayzone, der sich auf die perfide Rolle der BBC bei der Kriegsberichterstattung im Westen konzentriert. Dazu gehören u.a. die inzwischen diskreditierten Behauptungen über die Schlangeninsel und das Theater von Mariupol.

In dem erwähnten Artikel der Washington Post wird auch ein Experte zitiert, daß die Ukraine den „Informationskrieg“ im Westen definitiv gewinne. Man kann davon ausgehen, daß dies bedeutet, daß die westlichen Regierungen die Situation ausnutzen wollen, um eine „Kriegswirtschaft“ aufzubauen, und notfalls bereit sind, dafür das ukrainische Volk zu opfern.

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