Berlin provoziert Rußland und vertuscht Nord-Stream-Sabotage
In ihrem Eifer, Deutschland „kriegstüchtig“ zu machen, wie es Verteidigungsminister Pistorius proklamiert, haben die Eliten des Landes offenbar die Lehren aus dem Zweiten Weltkrieg und der Niederlage gegen die sowjetischen Armeen vergessen. So provozieren sie die nukleare Supermacht Rußland und verurteilen Deutschland damit faktisch zum nationalen Selbstmord, weil es in einem Krieg Ziel von Atomraketen sowohl aus den NATO-Ländern als auch aus Rußland wäre.
Dennoch unterstützte am 12.8. ein Sprecher des Verteidigungsministeriums den ukrainischen Angriff auf die Region Kursk vorbehaltlos und erklärte, es spreche nichts gegen den Einsatz von Waffen aus deutscher Produktion bei dieser Offensive. Für Rußland ist damit möglicherweise eine rote Linie zu viel überschritten. Mit der Zustimmung zu Washingtons Entscheidung, Hunderte US-Marschflugkörper mit großer Reichweite in Deutschland zu stationieren, und der Zusage einer Lieferung von weiteren 600 Patriot-Raketen an Kiew hatte Berlin schon rote Linien ignoriert, aber der Einsatz deutscher Waffen ist noch ein großer Schritt weiter.
Die russische Führung hat deutlich gemacht, daß sie hinter dem Überfall auf Kursk die NATO und insbesondere die USA sieht und Vergeltung an jedem beteiligten NATO-Staat üben wird. So antwortete Vize-Außenminister Sergej Rjabkow am 4.8. in Rossija 1 auf eine Frage nach möglichen Angriffen von NATO-Luftstützpunkten: „Alle Waffen und Kräfte, die gegen uns im Zusammenhang mit oder im Verlauf der Speziellen Militäroperation eingesetzt werden, sind für uns legitime Ziele. Und diejenigen, die in Washington, in Brüssel, in Warschau oder wo auch immer sitzen und nur auf sich selbst hören, sollten gut aufpassen.“
In Bezug auf einen möglichen Angriff auf die Atomkraftwerke in Kursk oder Saporoschje warnte das russische Verteidigungsministerium am 18.8., dies würde sofort „harte militärische und militärtechnische Gegenmaßnahmen“ nach sich ziehen. Eine Katastrophe im Zusammenhang mit zivilen Atomanlagen könnte der Startschuß einer nuklearen Konfrontation zwischen Rußland und der NATO sein.
Zu der Sabotage der Nord-Stream-Gaspipeline stellen sich die deutschen Behörden weiterhin quer. Das Wall Street Journal veröffentlichte am 14.8. eine unglaubwürdige Geschichte, wonach das angebliche Komplott von einer Gruppe betrunkener Ukrainer ausgeheckt wurde, darunter der ehemalige Oberbefehlshaber Walerij Saluschnyj, der den Plan schließlich in die Tat umsetzte, und Wolodymyr Selenskyj selbst, der seine Zustimmung später auf Ersuchen der CIA zurückzogen habe. (Kein Wort über die Rolle der NATO, Washingtons oder Londons.) Von deutscher Seite sagte der ehemalige Chef des BND, August Hanning, einen Tag später gegenüber Welt TV, er glaube, daß der ukrainische Geheimdienst den Anschlag mit Unterstützung Polens und mit Zustimmung beider Staatspräsidenten durchführte. Einige Beobachter vermuten, daß diese Darstellung Teil eines Versuches ist, Selenskyjs Sturz vorzubereiten. Die offizielle Position der deutschen Behörden ist aber noch unglaubwürdiger: Sie haben einen Haftbefehl gegen einen ukrainischen Taucher erlassen, der angeblich von einer Privatjacht aus den Sprengstoff an den Pipelines anbrachte. Seine Identität lautet, ob man’s glaubt oder nicht: „Wolodymyr S.“