Aufruf an die Deutschen: Krieg als Mittel der Konfliktlösung überflüssig machen
Am 1.9. fanden in ganz Deutschland die traditionellen Friedenskundgebungen statt, und es sind viele weitere Aktionen geplant, bis zu Großdemonstrationen am Tag der nationalen Einheit am 3.10.. In diesem Jahr ist dies besonders wichtig, weil die Gefahr eines Krieges mit Rußland ständig wächst. Auf den Veranstaltungen und darüber hinaus wird ein Flugblatt von Helga Zepp-LaRouche verteilt, das zu einer umfassenden Mobilisierung der Bevölkerung aufruft.
Sie erläutert zunächst die Entscheidung der USA, Langstreckenraketen in Deutschland zu stationieren, was Bundeskanzler Scholz ohne irgendeine öffentliche Debatte billigte, sogar ohne die anderen NATO-Mitglieder zu konsultieren, deren eigene Sicherheit, insbesondere in Europa, durch solche Waffen schwer beeinträchtigt wird. Wie führende russische Vertreter und andere wiederholt betont haben, werden im Falle einer intensiveren Verwicklung der NATO in den Ukraine-Krieg strategische Orte in Deutschland und anderen europäischen Ländern als legitime Ziele für Vergeltungsmaßnahmen in Betracht gezogen.
Zepp-LaRouche schließt ihr Flugblatt mit einer Warnung an alle Bürger:
„Alle Experten, die nicht die NATO-Narrative vertreten, warnen, daß wir noch nie so nahe am Dritten – atomaren und damit letzten – Weltkrieg waren wie heute. Anfang der 80er Jahre, als die Mittelstreckenraketen-Krise ebenfalls die Vorwarnzeit bis zum Start der SS20- und Pershing-II-Raketen auf wenige Minuten reduziert hatte, waren viele Hunderttausende von Menschen auf der Straße, weil sie wußten, wie nahe die Welt vor der totalen Vernichtung stand. Heute, wo die Situation wesentlich gefährlicher ist, weil alle Abrüstungs- und Waffenkontrollverträge längst den Bach hinunter gegangen sind, schlafwandelt der größte Teil der Bevölkerung auf den Abgrund zu, hinter dem es nur das große Nichts gibt. Die Menschheit und alles, was sie jemals hervor gebracht hat, drohen ausgelöscht zu werden.
In den nächsten Wochen und Monaten müssen wir die Menschen aufrütteln und zu Millionen auf die Straßen gehen, um unseren Friedenswillen klar und deutlich zu bekennen. Wir müssen die Politiker an das Friedensgebot des Grundgesetzes erinnern und alle die aus dem Amt wählen, die in diesem Sinn gegen das Grundgesetz verstoßen.
Wir brauchen gleichzeitig eine umfassende inklusive nationale Debatte über die wirklichen Sicherheitsinteressen Deutschlands, die ja wohl nicht darin bestehen können, daß Deutschland im Ernstfall ausgelöscht wird.
Wir brauchen eine neue globale Sicherheits- und Entwicklungsarchitektur, die in der Tradition des Westfälischen Friedens die Interessen aller Nationen auf dieser Welt berücksichtigt.
Wir in Deutschland haben eine besondere Verantwortung, die Erfahrung zweier Weltkriege auf unserem Boden in die internationale Diskussion mit einzubringen, und aus der Tradition unserer großen humanistischen Dichter, Komponisten und Philosophen die Vision für den Frieden auf der Welt zu verwirklichen, die den Krieg als Mittel der Konfliktlösung für immer ad acta legt.“