Antony Blinkens regelbasierte Ordnung – auch mit ukrainischen Nazis gegen Rußland

Bei seinem Besuch in Großbritannien Anfang Mai ließ US-Außenminister Antony Blinken keinen Zweifel daran, daß er als Befürworter klassischer britischer Geopolitik und Verfechter der „Sonderbeziehung“ ganz in die Fußstapfen seiner Vorgänger tritt. In einer Pressekonferenz nach einem Treffen mit dem britischen Außenminister Dominic Raab am Rande des G7-Außenministertreffens huldigte Blinken Winston Churchill, der den Grundstein für diese Beziehung gelegt habe (womit er vermutlich die Rede des Premierministers zum „Eisernen Vorhang“ vom März 1946 meinte).

Das Bündnis konzentriert sich laut Blinken auf den Kampf gegen die „Bedrohungen der internationalen regelbasierten Ordnung sowie demokratischer Werte und Menschenrechte… Die Vereinigten Staaten haben keinen engeren Verbün deten, keinen engeren Partner als das Vereinigte Königreich, und ich bin sehr froh über die Gelegenheit, das heute hier noch einmal zu sagen.“

Raab sprach von der G7 als „Allianz der Demokratien“, die sich verpflichtet habe, „ein Gegengewicht zu den Autokratien
China und Rußland zu schaffen“ und „das multilaterale System zu schützen“. Diese Formulierung ist besonders falsch, weil die „regelbasierte Ordnung“ in Wirklichkeit eine unipolare Welt ist, in der die Interessen der City und der Wall Street mit militärischem Muskel und illegalen Sanktionen geschützt werden, indem man sich über die souveränen Interessen der Nationen der Welt hinwegsetzt – nicht gerade ein „multilaterales System“.

Im Anschluß an die G7-Gespräche reiste Blinken nach Kiew, um angesichts der anhaltenden „russischen Aggression“ die Unterstützung der USA und der NATO für die Ukraine zu verkünden und mehr Militärhilfe zu versprechen. Sein Besuch erfolgte wenige Tage nach einem Aufmarsch ukrainischer Rechtsextremisten zu Ehren des 77. Jahrestags der Nazi- Militärdivision „Galizische SS“ im Zweiten Weltkrieg, in der sich Ukrainer während der Nazi-Besatzung an mörderischen ethnischen Säuberungen beteiligten.

Solche Kräfte waren Teil der „demokratischen“ Gruppen, die der damalige Vizepräsident Joe Biden für den Aufstand auf dem Maidan-Platz mobilisierte, mit dem Präsident Janukowitsch im Februar 2014 gestürzt wurde. Eine Schlüsselrolle spielte dabei die berüchtigte Victoria Nuland, die jetzt als Nummer drei im State Department bestätigt wurde und die Blinken auf seiner Reise begleitete. Nach dem Regimewechsel- Putsch wurden Mitglieder der pro-nazistischen Milizen in die Verteidigungs- und Sicherheitskräfte der Ukraine integriert, und sie sind maßgeblich an den militärischen Auseinandersetzungen mit ethnischen Russen im Donbaß beteiligt.
Antony Blinken schweigt die Rolle dieser Neonazis tot, genauso wie seine Amtskollegen in den großen EU-Ländern.

Print Friendly, PDF & Email