Zepp-LaRouche: G20 muß Marshallplan für Nahen Osten und Afrika beschließen

In einem strategischen Überblick vom 17.12. befaßt sich Helga Zepp-LaRouche mit der Lage in Syrien nach der Befreiung Aleppos durch den Sieg über die Dschihad-Kämpfer. Gemeinsam sollten nun Rußland, China, Indien, der Iran, Ägypten, aber auch Deutschland, Frankreich und Italien einen großangelegten Wiederaufbau Syriens und des gesamten Nahen Ostens auf die Tagesordnung setzen, schreibt sie. „Den konkreten Ansatz dafür hat das Schiller-Institut mit dem von ihm vorgeschlagenen ,Phönix-Programm’ für den Wiederaufbau Aleppos und der Verlängerung der Neuen Seidenstraße für ganz Südwestasien seit langem vorgeschlagen.“

Zepp-LaRouche fährt fort:

„Die gleiche dringende Notwendigkeit eines umfassenden Industrialisierungs- und Entwicklungsprogramms besteht offensichtlich für Afrika. Ein erster Babyschritt in die richtige Richtung wurde soeben von Entwicklungsminister Gerd Müller getan, der deutsche Unternehmen motivieren will, stärker in Afrika zu investieren. Dies ist jedenfalls ein Fortschritt gegenüber der Finanzierung von Nicht-Regierungsorganisationen, deren Sonntagsreden über Demokratie und Menschenrechte wenig gebracht haben. In Afrika sind inzwischen China, Indien und Japan mit umfangreichen Investitionen in Infrastruktur und Industrieansiedlung engagiert, und unter Afrikanern ist es eine offene Diskussion, daß die Europäer sehr bald in diesem Kontinent bedeutungslos sein werden, wenn sich ihre Indifferenz gegenüber Afrika nicht schleunigst ändert.

Bundeskanzlerin Merkel hat in einer Videobotschaft angekündigt, daß Deutschland die Entwicklung Afrikas zu einem der Hauptthemen beim für Juli anstehenden G-20-Gipfel machen will, der unter deutscher Federführung in Hamburg stattfinden soll. Die Vorbereitungen zu diesem Gipfel und schließlich der Gipfel selbst können ein Wendepunkt für den Wiederaufbau des Nahen Ostens und die Industrialisierung Afrikas werden – aber nur wenn die deutsche Regierung an dem hohen Niveau anknüpft, das China mit dem G-20-Gipfel in Hangzhou etabliert hat. Präsident Xi Jinping hatte dort Chinas Engagement für die Industrialisierung Afrikas versprochen.“

Zepp-LaRouche betont jedoch: „Falls aber die Absicht bestehen sollte, das Afrikaprogramm unter den Vorzeichen anzugehen, die kürzlich von CBE Joachim Schellnhuber und Dirk Messner als deutsches Programm für den G-20-Gipfel auf einer Pressekonferenz in Berlin vorgestellt worden sind, nämlich die ,Große Transformation und Dekarbonisierung der Weltwirtschaft’, dann würde sich Deutschland in den Augen der Welt völlig diskreditieren, die asiatischen Staaten ihren Einfluß in Afrika ausbauen und Europa sich selbst marginalisieren. Die weltweite Revolution, die gegen die Globalisierung im Gange ist, richtet sich gerade gegen solche nur spärlich verhüllte neokoloniale Politik, für die Schellnhuber exemplarisch steht.“

Deutschland könne aber auch ganz anders an die Herausforderungen des kommenden Jahres 2017 herangehen, indem es Chinas Angebot zu einer Win-Win-Kooperation beim Ausbau der Neuen Seidenstraße annehme, wie EIR und das Schiller-Institut dies seit langem fordern. Dann könne Deutschland „eine Kraft des Guten werden“.

Print Friendly, PDF & Email